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Schwerpunkt des Monats September 2024

Schulung

Training Schulung Fortbildung

© Foto: Sikov - stock.adobe.com

Die Geschichte ist einfach: Als die Gefahrgutbeauftragtenverordnung Ende der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts eingeführt wurde, sind erfahrene Mitarbeiter auf das Thema angesetzt worden. Die meisten Unternehmer hatten diesen Rechtsbereich als wichtig genug eingestuft. Jetzt, Jahrzehnte später, gehen diese Mitarbeiter in Rente – oder sind schon gegangen.

Unglaublich viel Wissen und Erfahrung verlassen damit die Gefahrgutbühne und die Unternehmen. Von dem Aderlass betroffen sind sowohl interne wie auch externe Beauftragte. Lücken werden spärlich gefüllt, Jüngere drängen kaum nach. Ein zunehmender Bedeutungsverlust geht einher mit einer Fokusverlagerung in Rechtsgebiete wie Produktsicherheit oder Nachhaltigkeits-Strategien.

Letztendlich werden damit die beauftragten Personen in den Unternehmen (Sie wissen schon, das sind die, die den Kopf hinhalten müssen, wenn etwas schiefgeht) im Regen stehengelassen. Wenn Gefahrgutbeauftragte künftig weniger als Problemlöser zur Verfügung stehen, müssen die beauftragten Personen selbst sattelfest im Thema stehen. Reichen deren Schulungen in Zukunft dafür aus?

Die Frage ist umso brisanter, da die Schulung für angehende Gefahrgutbeauftragte nicht ausreicht, um fit für den Gefahrgutalltag zu sein. Diese Einschätzung teilen nicht nur die meisten Schulungsveranstalter, sondern auch die „Neuen“ selbst und vor allem die alten Hasen in den Gefahrgutarbeitskreisen. Die schlagen oft die Hände über dem Kopf zusammen ob der wachsenden Schwierigkeiten der jüngeren Generation, einfachste Sachverhalte nachzuvollziehen. Sie sehen einen hohen Bedarf an weiterführender Schulung und/oder einem Coach. Wenn allerdings der Gesetzgeber an den Voraussetzungen nichts ändert, werden Geschäftsleitungen nicht in mehr Schulung oder betriebliches Coaching investieren.

Daniela Schulte-Brader
Leitende Redakteurin fokus GEFAHR/GUT

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