Wasserstoff: Forscherteam erhält Europäischen Erfinderpreis
Das Europäische Patentamt hat Patricia de Rango, Daniel Fruchart, Albin Chaise, Michel Jehan and Nataliya Skryabina den Europäischen Erfinderpreis 2023 in der Kategorie „Forschung“ verliehen. Das französische Team wurde für seine Methode zur effizienten und sicheren Speicherung von Wasserstoff in Form fester Platten, die sich leichter aufbewahren und transportieren lassen, aus mehr als 600 Nominierungen ausgewählt.
Die Forscher haben eine atomare Struktur und ein neues Verfahren entwickelt, mit dem sich Wasserstoff in Form von Platten speichern lässt, die sicher und stabil sind und sich nicht bei Erhitzung entzünden. Darüber hinaus wird laut Mitteilung des Patentamts bei dieser Methode weniger Energie verbraucht als bei der Speicherung von Wasserstoff in flüssiger Form oder gasförmig unter Hochdruck. Damit sei das Verfahren auch nachhaltiger. Die Platten könnten ohne Verlust jahrelang gelagert werden. „Aufgrund des geringen Drucks ist das System äußerst sicher“, so Daniel Fruchart, einer der Experten des Teams. „Ich kann die Platte direkt auf den Tisch legen, und sie reagiert überhaupt nicht mit der Luft.“
Das Team verwendet Magnesiumhydrid (MgH2) zur Speicherung des Wasserstoffs. Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, wird diesem Gemisch zur Kontrolle der Wärmeentwicklung bei der Abgabe des Wasserstoffs expandiertes Graphit zugesetzt. Anschließend wird es mechanisch in Plattenform gepresst und sei somit einfach zu lagern und zu transportieren. Außerdem werde die Reaktionswärme reversibel gespeichert. Damit erhöht sich die Gesamtenergieeffizienz um 80 Prozent. Die Erfindung komme bereits in Europa, Australien und Japan zum Einsatz.
Sichere H2-Logistik
Das sichere Handling von Wasserstoff ist derzeit ein hochaktuelles Thema. Erst im Mai 2023 hatte die Firma Hydrogenious LOHC Technologies den Innovationspreis GEFAHR/GUT 2023 erhalten. Das Unternehmen wurde ausgezeichnet für die Weiterentwicklung und Nutzung der LOHC-Technologie, bei der Wasserstoff chemisch an das Trägeröl Benzyltoluol gebunden wird. Das so „beladene“ Medium kann ohne weitere Maßnahmen im Rahmen der bestehenden Mineralöl-Infrastruktur transportiert werden. (gg/gh)
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