Innovationspreis GEFAHR/GUT

03.05.2016 Meldung

Innovationspreis Gefahr/gut 2016 wird nicht vergeben

Die Jury sieht bei keiner der eingereichten Bewerbungen die strengen Kriterien der Ausschreibung wirklich erfüllt
Innovationspreis GG 2016 Christoph Burkhardt 1200

„Nicht die besten Ideen überleben, sondern die, die gerade passen“, erklärte Innovations-Psychologe Christoph Burkhardt als Gastredner der Veranstaltung.

©Foto: Rudolf Gebhardt

Sichtlich überrascht zeigten sich die 170 Besucher der 26. Münchner Gefahrguttage am Abend des 2. Mai im Festsaal des Hofbräukellers. Eigentlich hatten sie mit der Bekanntgabe des Gewinners des Innovationspreises Gefahr/gut gerechnet, den die Redaktion Gefahr/gut seit 2003 im Rahmen der Veranstaltung verleiht. Diesmal warteten sie allerdings vergeblich: „Die Jury hat unter den vorliegenden Bewerbungen keine Lösung gefunden, die sie für preiswürdig im Sinne der Ausschreibung hält“, erklärte Gefahr/gut-Redakteur Rudolf Gebhardt dem erstaunten Publikum und ergänzte: „Deshalb werden wir den Innovationspreis Gefahr/gut in diesem Jahr nicht vergeben.“

Grundsätzlich, so Gebhardt weiter, sei der Anspruch an die Bewerber für den Innovationspreis ziemlich hoch. Denn die Ausschreibung verlange, dass das sich bewerbende Unternehmen allein oder gemeinsam mit Partnern eine innovative technische oder logistische Lösung entwickelt hat, die sich in der Praxis nachweislich bewährt hat und zur Erhöhung der Sicherheit beim Gefahrguthandling beiträgt.

Die Jury begutachte dabei vor allem, ob die Lösung tatsächlich neu und von Bedeutung für das Handling gefährlicher Güter ist und ob sie die Sicherheit in der Transportkette erhöht. Zudem werde geprüft, inwiefern die Lösung Arbeitsabläufe vereinfacht beziehungsweise wirtschaftliche Vorteile bringt und ob sie als Vorbild für andere Lösungen dienen kann. Und natürlich muss sich ein Unternehmen aktiv bewerben, um bei der Wahl berücksichtigt werden zu können.

„Nach sorgfältiger Begutachtung der eingereichten Bewerbungen ist die Jury in diesem Jahr eben zu dem Schluss gekommen, dass keine die strengen Kriterien wirklich erfüllt“, sagte der Gefahr/gut-Redakteur zur Begründung der Entscheidung. Nach einhelliger Meinung der Jurymitglieder verzichte man deshalb in diesem Jahr darauf, einen Preisträger zu prämieren, denn der Innovationspreis Gefahr/gut soll ein Preis mit hohem Anspruch bleiben.

Von der Idee zur Innovation

Wie aus Ideen überhaupt Innovationen werden und wie man sie nutzen kann, um damit erfolgreich im Markt aufzutreten, erklärte im Anschluss Unternehmensberater Christoph Burkhardt, den die Redaktion als Gastredner eingeladen hatte. „Es sind nicht die besten Ideen, die überleben, sondern die, die gerade passen“, sagte Burkhardt, der sich selbst als „Innovations-Psychologen“ bezeichnet. Wie in der biologischen Evolution würden Ideen immer wieder von anderen aufgegriffen, abgewandelt und zu neuen Ideen weiterverarbeitet, aus denen sich wiederum neue Produkte, sprich Innovationen, ergeben. „Innovation lebt davon, dass sich jemand etwas vorstellen kann, was sich andere nicht vorstellen können", konstatierte der Berater und empfahl darüber hinaus Geduld. Denn manchmal bräuchten Ideen einfach Zeit, bis sie zu Innovationen werden. „Sie müssen mehr an Ihre Ideen und Fähigkeiten glauben“, schloss Christoph Burkhardt seinen Vortrag, der vom Publikum mit großem Beifall aufgenommen wurde.

Auch die Gefahr/gut-Redaktion hat aus den Erfahrungen gelernt: die Bewerbungsphase für den Innovationspreis 2017 wird deutlich verlängert und intensiviert. Schon ab dem 1. Juni soll deshalb unter dem Shortlink www.gefahrgut-online.de/innovationspreis eine Informationsseite starten, auf der die Hintergründe des Preises, die Ausschreibung und der Ablauf einer Bewerbung ausführlich erläutert werden. Dort wird es auch möglich sein, sich gleich online zu bewerben. Weitere Hinweise gibt die Redaktion auf der Homepage sowie über den Newsletter. (gg/gh)


Die Mitglieder der Jury

  • Udo Binöder, Staub & Co.
  • Erwin Hollekamp, BASF-Coatings
  • Jörg Holzhäuser, ISIM.RLP
  • Ulf Inzelmann, UM­CO
  • Steffen Komann, BAM
  • Tatjana Kronenbürger, DSLV
  • Ullrich Lück, Kombiverkehr
  • Ulrich Podzuweit, FH München
  • Michael Rannenberg, Universität Stuttgart
  • Frank Rex, Polizei Niedersachsen
  • Jörg Roth, VCI
  • Helga Schmidt, VCI
  • Michael Schuhmacher, Flughafen Düsseldorf
  • Hans-Günter Triebel, Rechtsanwalt
  • Alfred Winklhofer, IHK Schwaben
  • Peter Wyrzgol, TÜV Süd
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