Remondis Industrie Service gewinnt Innovationspreis Gefahr/gut 2019
Für die Entwicklung des Behältersystems „Retron“ ist das Entsorgungsunternehmen Remondis Industrie Service mit dem Innovationspreis Gefahr/gut 2019 ausgezeichnet worden. Den Preis überreichte Jörg Fiebach, stellvertretender Leiter der Feuerwehr München, am Abend des 27. Mai im Rahmen der 29. Münchner Gefahrgut-Tage. Mit dem Innovationspreis Gefahr/gut prämiert die Redaktion Gefahr/gut seit 2003 in jedem Jahr ein Unternehmen, das eine innovative Lösung erfolgreich eingeführt hat, die maßgeblich zur Sicherheit beim Transport gefährlicher Güter beiträgt.
„Als Feuerwehr ist unser erstes Ziel die Vorbeugung gegen Gefahren“, erklärte Jörg Fiebach bei der Verleihung und ergänzte: „Der Transport beschädigter Lithium-Ionen-Akkus birgt besondere Gefahren durch die thermische Kettenreaktion, die dabei entstehen kann.“ Beschädigte Akkus zu separieren und sicher zu transportieren, sei deshalb die erste Wahl zur Vorbeugung gegen derartige Brandereignisse. Hier habe der diesjährige Preisträger Besonderes geleistet.
UN-zugelassene Kisten aus Stahl
Das Retron-System basiert auf einem Sonderabfallbehälter aus Edelstahl, den Remondis auf die Gefahren von Batteriebränden ausgelegt hat. Die Stahlkisten haben eine Zulassung für Stoffe mit hoher Gefahr (Verpackungsgruppe I) und sind innen mit einer Isolationsschicht versehen. Bei einem Batteriebrand sorgt diese Isolierung dafür, dass die Außenwände nicht heißer als 100 Grad werden. Zusätzliche Textiltaschen für die Batterien, Mineralwollkissen und ein Überdruckventil, das Brandgase nach außen ableitet, vervollständigen die Ausstattung der Behälter.
Remondis bietet das Retron-System im Mietmodell an. Dabei stellt das Unternehmen seinem Kunden einen leeren Behälter zur Verfügung. Ist die Kiste gefüllt, holt sie der Entsorger ab, wechselt sie gegen eine leere aus und der Kreislauf beginnt von vorne. Benötigt eine Firma im Lager oder in der Produktion eine sichere Unterbringungsmöglichkeit für Batterien, sind die Behälter auch käuflich zu erwerben.
Gesamtkonzept aus einer Hand
„Das Unternehmen hat ein Gesamtkonzept für Lagerung, Beförderung und fachgerechte Entsorgung kritisch defekter Lithiumbatterien aus einer Hand entwickelt“, sagte Jurymitglied Frank Rex, Gefahrgutfachmann bei der Polizei Niedersachsen, in seiner Laudatio auf den Preisträger. Und weiter: „Dabei wird auch die Rücknahmepflicht nach dem Batteriegesetz erfüllt. Das hat die Jury überzeugt.“
Wie Robert Sonnenschein, Geschäftsführer Remondis Industrie Service, abschließend erklärte, arbeitet sein Unternehmen bereits an der Entwicklung größerer Behälter für KFZ-Lithiumakkus. „Jetzt geht es an die großen Batterien im Bereich Automotive“, so sein Ausblick.
Ein ausführlicher Bericht über den Preisträger und sein prämiertes Konzept wird demnächst im Portal sowie in der Juniausgabe des Magazins Gefahr/gut erscheinen. (gg/dsb/gh)
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